Hallo Zusammen,
kennt ihr auch das Problem? Ich habe bei Steam 436 Spiele, davon 50% noch nie gespielt. Zusammen mit anderen Plattformen wie Origin oder Uplay, alten Spielen und den allseits beliebten FTP (Free-To-Play) Spielen habe ich bestimmt Zugriff auf eine 4-Stellige Anzahl an Spielen. Und trotzdem habe ich keine Lust auch nur eines dieser Titel zu spielen und schaue stattdessen gelangweilt Serien auf Maxdome und co..
Doch woher kommt das? Könnt ihr euch an früher erinnern, als ihr teilweise Monate die gleichen Games gezockt habt und im Jahr vielleicht eine handvoll neuer Spiele gekauft habt. Schon die Vorfreude war riesig und dann wurde nächtelang gezockt was das Zeug hält. Alte Klassiker wie Industriegigant, Diablo 2, Heroes of Might and Magic 3 und wie sie alle heißen, verdrängen sogar heutzutage noch ab und an die Exklusivtitel der Neuzeit und das trotz Nachfolger und/oder Neuauflagen.
Da stellt sich mir natürlich die Frage: Waren die Spiele damals einfach besser?
Ich denke nicht! Das Konsumverhalten hat sich einfach geändert. Wo früher vereinzelte Titel erschienen, wird man durch Steam und Co. regelrecht mit einer Spieleflut Überschwemmt. Laut Statistik erscheinen heutzutage in einer Woche mehr Spiele, als im gesamten Jahr 1998 und den Jahren davor. Der Spieler springt schneller von einem zum anderen Spiel und kratzt bei vielen lediglich an der Oberfläche. Wann habe ich die letzte Kampagne eines Single-Player Spiels durchgespielt? Besitzen tue ich sie alle, aber wirklich lange gespielt habe ich kaum eins davon. Was früher zum guten Ton gehörte, ist heute kaum mehr möglich. Ja es gibt sie auch heute noch: Richtige Kracher. Bei mir sind das z.B. Mass Effect 3, Dragon Age:Inquisition und The Witcher 3. Auch diese habe ich mit voller Leidenschaft gespielt und hatte Tränen in den Augen, als der Abspann lief. Aber die Momente werden immer seltener und die Vorfreude stets etwas geringer.
Ein weiterer Grund liegt meiner Meinung nach in der Zusammensetzung des Spielemarktes. Früher gab es viele Entwickler die neue Sachen probierten und alte Konventionen über Bord warfen. Ein Spiel wie World of Warcraft war einfach was neues für mich, da es mir erlaubt mit meinen Freunden Abenteuer zu bestreiten und gemeinsam auf Schatzsuche zu gehen, oder ein Empire Earth, wo ich in Echtzeit durch die alle Menschheitsepochen Krieg führen konnte. Sowas hatte es noch nicht gegeben und deshalb hat es mich damals und auch heute noch so gefesselt. Dieser WOW-Faktor von damals ist heute fast nicht mehr existent. Alles wirkt bereits schon einmal gesehen und gespielt.
Das Problem ist, dass die damaligen Entwicklungsstudios teilweise noch aus einzelne Entwickler bestanden und die Entwicklungskosten waren dementsprechend deutlich niedriger. Aus der heutigen Sicht sind die Firmen da deutlich konventioneller. Wer kann es ihnen verübeln, wenn sich das gefühlt 100. AssasinsCreed, FIFA oder CallofDuty weltweit so gut verkauft? Experimente können für solch ein Entwicklerstudio mit hunderten von Angestellten, und mehrjährigen Entwicklungszeiten als sehr kostenspielig herausstellen. Aber ganz mal ganz ehrlich, mich hat es nicht vom Hocker gehauen, als dieses Jahr Call of Duty: Infinite Warfare erschien. Gekauft hab es es natürlich trotzdem …
Zum Glück hat sich in den letzten Jahren der Indiemarkt so stark etabliert, dass er diese Lücke fast vollständig schließen konnte. Wobei das wiederum zu anderen Problemen führte, wie unfertige oder schlechte Projekte und zu der oben beschrieben Spieleflut.
Ich denke mir es gibt viele Aspekte die dafür verantwortlich sein können.
Vielleicht fallen euch ja noch weitere Gründe ein.
Schreibt mir gerne in der Kommentarfunktion(Sobald vorhanden :P).
Euer Mühli
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